Judo-Staatsmeisterschaften als Vorbereitung auf die Europameisterschaft geglückt

© Oliver Sellner© Oliver Sellner
Im oberösterreichischen Eferding wurden die Einzel- sowie die Mixed Team-Staatsmeisterschaften ausgetragen. Überraschungen gab es dabei weder beim Einzel- noch im Team-Bewerb. Im Hinblick auf die Judo-EM Anfang November in Montpellier ist dies jedoch vielversprechend.

Die Staatsmeisterschaften kurz vor den Europameisterschaften waren eine gute Möglichkeit, um noch „Trainingskämpfe“ zu absolvieren und gleichzeitig auch Selbstbewusstsein zu tanken. Letzteres gelang Daniel Leutgeb (LZ Multikraft Wels) auf jeden Fall, in seiner Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm konnte Lokalmatador Leutgeb alle vier Duelle für sich entscheiden und damit den Judo-Staatsmeistertitel verteidigen. Pascal Auer (-66kg/ESV Sanjindo Bischofshofen) und Marlene Hunger (-78kg/JC Wimpassing/Niederösterreich) gelang das Kunststück des erneuten Staatsmeistertitels ebenfalls. Movli Borchashvilli (+100kg/Galaxy Judo Tigers/Wien) gelang die Titelverteidigung sogar schon zum zweiten Mal.

Besonders hervorzuheben ist die Leistung der gerade einmal 16-jährigen Helene Schrattenholzer (+78kg/Judo Union Klosterneuburg). Nicht nur, dass sie sich bereits den Titel bei den EYOF, dem Europäischen Olympischen Jugendfestival, holen konnte, auch national hatte die Niederösterreicherin dieses Jahr schon einige Erfolge: Sie gewann bereits die Titel in den Klassen U18, U21 und U23. Mit nur 16 Jahren! Nun auch noch der Titel in der allgemeinen Klasse. Dabei trat sie ausgerechnet gegen die EM-Teilnehmende Maria Höllwart (ESV Sanjindo Bischofshofen) an, hatte also eine enorm starke Gegnerin. Die Zukunft im Judo hält für Schrattenholzer mit Sicherheit noch einiges bereit.

Auch Bernd Fasching (-81kg/Galaxy Judo Tigers/Wien) macht Lust auf Österreichs Judo-Zukunft. Der 19-Jährige gewann bereits U21, U23 und die allgemeine Klasse in seiner Gewichtsklasse und verteidigte damit ebenfalls den Titel. Dasselbe gilt auch für die 18-jährige Carina Klaus-Sternwieser (-52kg/ASKÖ Reichraming/Oberösterreich). Die weiteren Titel gingen an Laurin Böhler (-100kg/LZ Vorarlberg), Katharina Tanzer (-48kg/SU Noricum Leibnitz), Lubjana Piovesana (-63kg/LZ Vorarlberg), Magdalena Krssakova (-70kg/JC Sirvan/Wien) und Wachid Borchashvili (-90kg/LZ Multikraft Wels), Laura Kallinger (-57kg/Judoring Wien) und Samuel Gassner (-73kg/UJZ Mühlviertel/Oberösterreich).

In Eferding waren elf Teilnehmende der Europameisterschaft im französischen Montpellier dabei, sieben davon sind oben genannt und konnten diese auch mit einem Staatsmeistertitel und viel Selbstvertrauen im Gepäck wieder verlassen. Auch der Verein Galaxy Judo Tigers aus Wien konnte sich freuen, waren seine Kämpfenden die erfolgreichsten bei den Staatsmeisterschaften. Die Tigers, Dauerbrenner bei den Final Four der Bundesliga, konnten insgesamt neun Medaillen holen, davon eben zwei Staatsmeistertitel.

Bei den Mixed Team-Staatsmeisterschaften lacht erfahrungsgemäß jedoch ein anderer Verein vom Siegertreppchen herab: ESV Sanjindo Bischofshofen. Die ersten beiden Editionen des relativ neuen Staatsmeisterschaft-Bewerbs (seit 2021) konnte sich der Salzburger Verein sichern. Auch dieses  Jahr sicherten sich die Pongauer:innen am Ende den dritten aus drei möglichen Titeln. Im Finale gegen Samurai Vienna musste Sanjindo nur eine Niederlage verbuchen und so gewann der Salzburger Verein souverän mit 5:1. Bei den Jungen, den österreichischen Mixed Team-Meisterschaften der U16, gab es ebenfalls eine Titelverteidigung: der ASKÖ Fairdrive Leonding gewann ein spannendes Finale gegen die Wettkampfgemeinschaft Mühlviertel/Wels mit 5:3. Diese hochklassigen Staatsmeisterschaften in Oberösterreich machen Lust auf mehr. Auf die Europameisterschaft in Montpellier, Frankreich, sowie die Final Four am 25.11. in Gmunden (live auf Streamster).