40. Marathon-Jubiläum ein voller Erfolg

Die 40. Ausgabe des Vienna City Marathons fand unter perfekten Bedingungen statt. Die Organisator:innen können sich über ein gelungenes Event und einige Rekorde freuen.

Schon lange durfte man sich aus österreichischer Sicht keine so großen Hoffnungen mehr machen, dass Rekorde für die heimischen Läufer:innen fallen. Julia Mayer und Andreas Vojta hießen die beiden Hoffnungen auf neue österreichische Rekorde. Nach beiden derzeitigen Rekorden in 2020, Eva Wutti im Praterlauf und Peter Herzog beim Marathon in London, sollten die beiden nach drei Jahren vor heimischem Publikum für neue Bestzeiten sorgen. Auch allgemein erhofften sich die Verantwortlichen des Marathons einen neuen Streckenrekord, die internationale Besetzung versprach gute Zeiten.

Vor allem bei den Männern wurde es höchste Zeit, dass ein neuer Rekord aufgestellt wird, der letzte ist bereits neun Jahre her und wurde vom Äthiopier Getu Feleke aufgestellt. Dafür galt es, eine Zeit von 2:05:41 zu unterbinden. Als Favorit galt dafür der Kenianer Samwel Mailu, der in Wien erst seinen zweiten Marathon bestritt, nachdem er in Frankfurt letztes Jahr „Pacemaker“ war. Dafür mussten natürlich die äußeren Bedingungen auch mitspielen.

Die waren am Sonntag nahezu perfekt. Von strahlend blauem Himmel und Sonnenschein wurde Wien am Marathon-Sonntag geweckt. In der Wagramer Straße, nebst der UNO-City, fanden sich die knapp 40.000 Teilnehmenden aus 130 Nationen ein und wurden vom DJ dort angeheizt. Gegen Mittag sollte es in Wien zuziehen und der Wind mit der Zeit immer stärker werden, allgemein war es vielleicht etwas zu warm für die Laufbegeisterten. Der anfänglich pralle Sonnenschein dürfte nicht allen gutgetan haben, der Samariterbund meldete rund 280 Fälle, die im Zusammenhang mit dem VCM standen.

Dieser wurde von vielen Schaulustigen begleitet, kamen diese schließlich auch auf ihre Kosten und konnten erstaunliche Zeiten beobachten. Der erste Läufer, der von Bundespräsident Van der Bellen und Sportminister Werner Kogler im Ziel empfangen wurde, war der angesprochene Favorit Samwel Mailu. Dieser traf bereits nach 2:05:08 Stunden im Ziel beim Burgtheater ein und übertraf den Rekord seines Vorgängers damit um mehr als eine halbe Minute. Man hatten den Eindruck, als hätte Mailu noch weiterlaufen können, so entspannt wirkte der Kenianer bei seinem Zieleinlauf. Die zweite Rekordhoffnung unter den Männern, Andreas Vojta, blieb unglücklicherweise hinter seinen Erwartungen. Bei der Hälfte cirka konnte man im Gesicht des Gerasdorfers erkennen, dass sein erklärtes Ziel schwierig werden dürfte. Schließlich war es auch sein Marathon-Debüt, der Langstreckenläufer blieb mit 2:19:27 dann auch knapp zehn Minuten hinter seinen Erwartungen. Dennoch konnte Vojta als 14. den Marathon abschließen und zeigte sich danach zwar enttäuscht, aber trotzdem halbwegs zufrieden.

Bei den Damen konnte Julia Mayer zeigen, dass ihr zuvor gezeigtes Selbstvertrauen in Hinblick auf den Rekord keinesfalls fehl am Platz war. Die ehemalige Fußballerin konnte mit einer Zeit von 2:30:42 das Ziel neben dem Rathaus überqueren und damit den bisherigen Rekord um eine Sekunde unterbieten. Sichtlich stolz bedankte sich Mayer beim Publikum, dass sie durchs Ziel gebracht hätte.

Die Ziele, die sich die Veranstaltenden im Vorfeld gesetzt hatten, waren damit fast allesamt aufgegangen. Die Jubiläums-Ausgabe des Vienna City Marathons wird sicherlich in Erinnerung bleiben, hat schließlich fast alles zusammengepasst an diesem speziellen Sonntag, beim größten Laufevent, das Österreich zu bieten hat.