Tischtennis Bundesliga auf Streamster startete mit Finalneuauflage

(C) Gerald Hubweber(C) Gerald Hubweber

In Wiener Neustadt begrüßten die letztjährigen Meister die zweitplatzierten Welser. Was lange nach einer astreinen Revanche für die Vize-Meister aussah, endete in einem Remis.

Etwas ungewohnt war die gestrige Partie für langjährige Fans der österreichischen Tischtennis Bundesliga. Jedes Jahr wird an etlichen Schrauben gedreht, um das Erlebnis für die Zusehenden stetig zu verbessern. Der frische Bundesliga-Chef Tarek Al-Samhoury drehte gleich so fest, dass manche der Spieler:innen mit dieser Änderung vielleicht zu kämpfen haben werden: seit dieser Saison gibt es das „Kill the Silence“-Prinzip.

Bedeutet: herrschte sonst während der Ballwechsel totale Stille im Raum des Geschehens und kritisches Beäugen war Folge eines zu harschen Hustens, so wird seit dieser Saison auch während des Matches Musik gespielt und die Fans dürften lautstark anfeuern und Begeisterung zeigen.

Gestern wäre es schließlich auch schwer gewesen, sich nicht vom Geschehen am Platz mitreißen zu lassen. Die Wiener Neustädter begrüßten die Gäste aus Wels, die beiden Konkurrenten des letztjährigen Finales in der Tischtennis Bundesliga traten also am ersten Spieltag wieder aufeinander.

Andreas Levenko trat für die Welser im ersten Match an, holte dabei einen Rückstand gegen Frane Kojic auf und entschied den ersten Matchpunkt im Decider für sich und seine Welser. Jiri Martinko zeigte im darauffolgenden Spiel seine ganze Klasse und gewann 3:0 gegen den Wiener Neustädter Ivor Ban. Es sah alles danach aus, als könnten sich die Vize-Meister für die Finalniederlage revanchieren und den Ton angeben für die neue Saison. Maciej Kolodziejczyk führte die Partie ebenfalls an, in der ihm noch zwei Punkte für ein 3:1 gefehlt hatten, dann aber drehte Aleksandr Khanin auf und drehte die Partie. Damit waren die Hausherren aufgewacht.

Das folgende Doppel ging ebenfalls an die Meister und somit stand es in dieser nervenaufreibenden Partie plötzlich 2:2. Frane Kojic konnte gegen Felix Wetzel mit einem 3:0 sogar die 3:2 Führung erlangen und Wels stand vor einer unerwarteten Niederlage. Im entscheidenden Match dann traten Ivor Ban für Wiener Neustadt und Andreas Levenko für Wels gegeneinander an. Die Stimmung in der SolexConsult Arena kochte über, Ban hatte die Möglichkeit in zwei Matchbällen den Sieg vor eigenem Publikum zu holen, an dem zwischenzeitlich schon gezweifelt wurde. Der gebürtige Ukrainer Levenko konnte die Matchballe jedoch abwehren und gewann die Partie.

Damit ging das Aufeinandertreffen der beiden vergangenen Finalisten 3:3 aus. Mit dem neuen „Kill the Silence“-Partie und einem so krimihaften Season-Opener nicht nur auf Streamster, sondern auch für ORF Sport+ produziert, machte der österreichische Tischtennis Werbung für sich selbst. Die neue Saison wird vielversprechend.