Salzburger Derbykrimi fand erst nach 194 Minuten einen Sieger

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Am Montag trafen in der Mozartstadt der UTTC Sparkasse Salzburg und der TTC Raiffeisen Kuchl aufeinander. In einem würdigen Derby konnten sich die Landeshauptstädter für die Niederlage aus dem Herbst revanchieren.

Gleich im ersten Match schickten die Salzburger ihr Aushängeschild nach vorne. Koyo Kanamitsu, der beste Salzburger Spieler in der Einzelwertung, durfte gegen Adrian Dillon ran. Nach einer anfänglichen 2:0 Führung für den Gastgeber, konnte Kanamitsu den Sack im dritten Satz nicht zumachen und ließ den Kuchler Dillon bis auf ein 2:2 herankommen. Im entscheidenden fünften Satz, der seit dieser Saison nach 6 erreichten Punkten vorbei ist, konnte sich der gebürtige Japaner schließlich mit 6:3 durchsetzen.

Dieses Momentum wollten die Mozartstädter in das nächste Match mitnehmen, in dem Francisco Sanchi gegen Istvan Patrik Molnar antrat. Nach einem guten ersten Satz für den Argentinier Sanchi, welchen er mit 11:5 gewann, war der Kuchler Molnar richtig aufgewärmt. Die nächsten drei Sätze konnte der Ungar alle für sich entscheiden und stellte somit für die Gäste aus Kuchl auf 1:1.

Der Oberösterreicher Michael Trink hatte im dritten Match des Abends dann die Chance die Weichen für die Hausherren zu stellen. Bisher war Trink in dieser Saison seinen Erwartungen noch nicht gerecht geworden, aus acht gespielten Matches konnte er bisher lediglich einen Sieg verbuchen. Das wollte der Salzburger vor heimischen Publikum ändern. Gegen Tilen Cvetko konnte Trink den ersten Satz sogleich gewinnen. Dann allerdings geschah dasselbe wie bei seinem Kollegen Sanchi: Der Oberösterreicher konnte seine Leistungskurve nicht halten und verlor daraufhin alle drei folgenden Sätze. Damit waren die letztplatzierten Kuchler erstmals an diesem Abend in der Gesamtwertung vorne.

Das darauffolgende Doppel versprach besonders spannend zu werden: Trink und Kanamitsu für Salzburg und Cvetko und Molnar für die Gäste aus Kuchl. Davor konnte niemand sagen, wer das Match für sich entscheiden würde, zeigt die Statistik für die beiden Hausherren schließlich zwei Siege aus sechs gespielten Doppel und gar null Siege aus sechs Spielen für die beiden Gäste. Dementsprechend knapp ging das Spiel auch vonstatten. Den ersten Satz entschieden die Kuchler mit 13:11 für sich, im zweiten glichen die Landeshauptstädter aus. In diesem hin und her ging es weiter und somit musste ein fünfter Satz die Entscheidung bringen. Für die Gastgeber war der Punkt für das Doppel enorm wichtig, wollte man sich die Chance auf den Sieg und damit einhergehend den Halbfinalplatz sichern. Diesen Biss konnte man den jungen Salzburgern anmerken, im Entscheidungssatz setzten sie sich mit 6:1 durch. Damit war klar, es würde alle sechs möglichen Spiele benötigen, um einen Sieger bzw. die Punkteteilung festzustellen.

Das Salzburger Derby hielt das nächste spannende Match bereit, in dem sich Kanamitsu und Molnar gegenüberstanden. Die Gäste hielten die Hausherren auf Trab, im ersten Satz gewann der Ungar Molnar mit 14:12. Kanamitsu stand damit gleich unter Zugzwang und zeigte im nächsten Satz seine Klasse: Nach einem Rückstand von 7:10 gelang es dem Japaner den Satz noch zu drehen und am Ende mit  13:11 zu gewinnen. Mit diesem Momentum im Rücken gelang es dem Salzburger Legionär die nächsten zwei Sätze für sich zu entscheiden und damit seinen 12. Einzelsieg in dieser Saison zu holen.

Nun hatte Sanchi im letzten Match des Tages die Möglichkeit, den Gesamtsieg für die Gastgeber zu sichern und sich für die Derbyniederlage aus dem Oktober zu revanchieren. Im Match gegen den Deutschen Adrian Dillon zeigte sich Sanchi souverän und gewann in drei schnellen Sätzen die Partie. Damit holte der Argentinier seinen siebenten Einzelsieg, gegenüber sechs Niederlagen ist Sanchi dadurch in der Statistik positiv und für Salzburg bedeutete der Derbysieg das Erreichen des vierten Platzes und so die Chance auf den Halbfinaleinzug. Die Gäste aus Kuchl verpassten die Möglichkeit auf den vorletzten Platz vorzurücken und stehen damit unter Zugzwang. Das Match selbst, mit seinen rund 190 Minuten, war eines Derbys auf jeden Fall würdig.