Erste Austrian Padel Master in Wien über die Bühne gegangen

Der schnellst wachsende Sport der Welt erfreut sich auch in Österreich immer größerer Beliebtheit. Deshalb veranstaltete die Austrian Padel Union vergangenes Wochenende in Wien die ersten österreichischen Masters. Überraschungen bei den Ergebnissen gab es diesmal jedoch noch keine.

Die Organisator:innen zeigten sich am Ende sehr zufrieden mit der Bilanz. Nicht nur von der der Masters, aber generell vom Padel-Jahr in Österreich. Weit über 200 Turniere wurden allein in Österreich ausgetragen. Jedes Bundesland hat seit diesem Jahr mindestens einen Padel-Court – wenn auch nur Outdoor, wie beispielsweise in Tirol. Im Sport geht der Trend wieder Richtung Schlägersport. Dabei ganz besonders in Richtung Padel-Tennis – eine Bezeichnung die überzeugte Padelspieler:innen ärgern kann, da man in der Szene üblicherweise auf den „Tennis“-Zusatz im Namen verzichtet. Padel zählt nicht umsonst zu den Sportarten, die am schnellsten wachsen. In Spanien schon seit mehreren Jahrzehnten beliebt, kannte hierzulande den Sport bis vor ein paar Jahren kaum jemand, mittlerweile ist Padel aber der Mehrheit zumindest ein Begriff. Der nächste Schritt wäre die offizielle Anerkennung als Sport in Österreich, an der intern akribisch gearbeitet wird. Dann könnte man Staatsmeister:innen küren. Bis dies so weit ist, findet der österreichische Verband, die Austrian Padel Union, andere Wege die Spielenden anzuziehen und versucht nun professionelle Masters aufzuziehen. Mit einem Preisgeld von 10.000€ unterstreicht man gleich bei der ersten Ausführung den Anspruch, den man in Zukunft an den Sport hat. Die acht besten gemeldeten Paarungen durften mitmachen, die Punkte dafür holte man sich bei Ranglisten-Turnieren im vergangenen Jahr.

Favorit:innen gab es bereits im Vorfeld. Christoph Krenn und David Alten sind bei den Herren stets diejenigen, die es zu besiegen gilt, um eine Chance auf den Sieg zu haben. Zumindest bei den letzten österreichischen Meisterschaften, die bereits auf Streamster übertragen wurden, konnten immer die beiden den Titel holen. So war es auch diesmal. Im Vergleich zu den vergangenen Meisterschaften haben sich jedoch die Gegner von Krenn und Alten verändert. Waren diese zuvor noch Patrick Ludwig und Michael Moitzi, waren es bei den Masters diesmal die Trainingspartner von Krenn und Alten, Thomas Grubmiller und Niklas Schmutz. Die Lokalmatadoren konnten nach zwei Sätzen mit 6:4 und 6:3 gewinnen. Was allerdings auffällt, ist, dass die Ergebnisse immer weniger deutlich ausfallen, von Turnier zu Turnier. Die beiden Routiniers sind keineswegs mehr die unangefochtenen, von vornherein klaren Gewinner. Sie werden das Feld für die Nachkömmlinge irgendwann räumen müssen und die Nachhut, die folgt, kann sich sehen lassen. Grubmiller und Schmutz lieferten ein schönes Spiel ab.

Bei den Damen ist die Situation eine ähnliche gewesen. Christine Seehofer-Krenn und Elisabeth Bauch gingen als Favoritinnen in die Masters. Seehofer-Krenn, wie Christoph Krenn, ist aus dem Racketlon-Sport zu Padel übersiedelt, nach jahrelanger Dominanz im Vierschlägersport auf der Suche nach neuen Herausforderungen gewesen. Diese Erfahrung scheint ihr zu nützen, mit ihrer Partnerin konnte sie bereits die letzten österreichischen Meisterschaften gewinnen, was nicht die einzigen gemeinsamen Erfolge der beiden gewesen sind. Beim Finale der Masters am vergangenen Sonntag kam ein spannendes Match zustande. Die Herausforderinnen von Bauch und Seehofer-Krenn waren Nina Dürnberger und Lisa Neuner. Erstaunlich daran ist, dass die beiden Tirolerinnen erst vor 16 Wochen zum Padel-Sport gefunden haben, wir erinnern uns, in Tirol gibt es schließlich noch nicht allzu lange Padel-Courts. Da die Courts im Westen nur Outdoor sind, fuhren Dürnberger und Neuner in Vorbereitung auf die Masters zum Trainieren immer nach Wien. Allerdings machte sich dieser Umstand im Finale bemerkbar, gegen die routinierten Spielerinnen Bauch und Seehofer-Krenn hatten die Tirolerinnen keine Chance. Nach zwei Sätzen war Schluss, immerhin konnte man im zweiten Satz einen Ehrenpunkt machen und verlor mit 0:6 und 1:6. Dennoch zeigten sich die beiden Zweitplatzierten überglücklich mit dem Ergebnis und durften sich schließlich über 1250€ Preisgeld freuen.

Der Andrang für die Masters war groß und die sportlichen Leistungen waren ebenfalls anschaulich. Präsidentin Eva Handl und ihr Team sind deshalb nicht umsonst sehr zufrieden mit dem Sportjahr 2022. Die große Zustimmung gibt dem Leitbild der Austrian Padel Union recht und man wird nächstes Jahr vermutlich noch mehr vom Padel-Sport in Österreich hören. Vielleicht gelingt es sogar, die World Padel Tour nach Österreich zu holen. Sportlich gesehen darf man auf das Jahr 2023 auf jeden Fall gespannt sein.